Avril Baskerville

Avril könnte sich so schön heraus putzen. Ihre blutroten Haare, die bis kurz über ihre Schultern reichen, hängen in einem Gestrüpp herunter, das wohl schon einige Zeit nicht mehr mit einem vernünftigen Kamm in Berührung gekommen ist. So sind ihre natürlichen Locken schon eher zu einer Mähne geworden, bei der man sich gut fragen könnte, ob man sie nichts einfach abschneiden zu müssen, damit sie wenigstens halbwegs vernünftig aussehen könnte. Natürlich hat auch Avril ihre Grenzen, sollte sie mal keine Zeit haben, wird das Haargestrüpp einfach schnell am Hinterkopf zu einem Zopf gebunden, mit einer Schleife versteckt und schon kann man sie halbwegs Anständig aussehend betiteln. Ihr Pony bleibt allerdings immer wie er vorher war, gleiche blutrote Farbe wie der Rest der Haare und endet kurz über ihren Augen.
So werden ihre gleichfarbigen, schmalen Augen natürlich fast verdeckt, so nimmt sie sich alle paar Wochen einfach die Schere zur Hand, einmal durchgeschnitten, sodass sie wenigstens wieder halbwegs etwas sieht.
Natürlich kommen so auch ihre Augenringe zum Vorschein, die sie sich durch Dauerschlafmangel zugeeignet hat. Diese fallen auf ihrer bleichen, fast weißen, Haut besonders auf. Ihre hellen Lippen wirken immer etwas spröde, wenn sie diese zu einem Lächeln verziehen würde, ist abzusehen das diese aufreißen könnten.
Ihre Körperhaltung passt genau zu dem, was sie sonst ausmacht. Immer etwas gebückt und krumm, das man kaum glaubt, das sie schon jemals gerade gestanden hatte.
Auch ihre Kleidung passt ins Gesamtbild. Meist etwas zu groß, an ihr herunter hängend wie ein Sack, und ein Großteil ihrer Haut verdeckend. Oft reichen ihre Ärmel bis zu dem Anfang ihrer Daumen, ihre Kragen schaffen es ihren Mund zu verdecken. Obwohl sie als Mädchen natürlich etwas mehr Kleidung besitzt, auch wenn sie sich nicht wirklich so pflegt wie es sich für ein weibliches Wesen gehört, sodass nicht immer alles in Sachen Kleidung hiermit übereinstimmt. Sehr wohl hat sie auch Anziehsachen wie Röcke, die nicht ihre ganzen schmalen Beine verdecken, oder Hemden ohne Kragen, wo ihr Hals, Kinn und Mund zu sehen sind.

Avril ist wohl schlicht und einfach ein Stubenhocker. Selten sieht man sie außerhalb ihres Zuhauses.
Dort ist sie meist beim Abstauben der Bücher oder am Lesen.
In der Gilde lässt sie sich allerdings mindestens alle zwei Tage sehen, wenn sie sich auch nur mit einem Buch an einen Tisch setzt oder einen Auftrag aussucht.

Allgemein sei gesagt, dass sie eine sehr ruhige Frau ist. Solange man sie nicht direkt anspricht oder ein Buch beschmutzt wird man wohl kaum ihre Stimme hören.
Allerdings wenn man die Ehre hat mit ihr zu sprechen, werden meist Wörter fallen, die man sonst nicht einfach daher sagt.
Sollte sie sprechen, hört es sich meist an, als würde sie aus einem Buch vorlesen. So als ob der Text bereits vorher fast steht, lässt sie sich durch keine Sinneseindrücke von ihren Aussage abbringen.
Und genauso liegt es auch in ihren Formulierungen. Meist wirklich in Bücher vorhanden, und einfach zitiert. Auch ihre Betonung scheint perfekt. Von vornherein weiß sie, welche Worte betont werden müssen, um ihrer Aussage Kraft zu verleihen, egal wie leise sie spricht. Auch wird jede einzelne Silbe klar und deutlich ausgesprochen.

Wirklich auf die Palme bringen, kann man sie nicht. Sie bleibt wirklich immer ruhig, und kontert selbst auf Beleidigungen mit Zitaten die dazu passen. Der einzige Weg ist also meist, ein Buch zu beleidigen oder eines zu Beschädigen.

Verliebt sein kennt Avril nur aus Büchern, und ehrlich gesagt, findet sie es albern. Warum sollte sie jemanden hinterher schwärmen und ihn dann zu Füßen liegen?
Nein, das ist ihr wirklich zu wieder. So kommen selbst Bücher zu dem Thema nur selten in ihre Hände.

Auch Schüchternheit ist für sie unverständlich. So ist diese doch oft an das Verliebtsein gebunden, zählt es für Avril zu recht seltenen Empfinden.
Sie sagt ihre Meinung meist frei heraus, sollte sie einmal reden. Zwar passiert das selten, allerdings wenn es zu dem kommt, dann kommt zu oft direkt auf den Punkt um nicht zu lange in ein Gespräch vertieft zu sein.

Avril beherscht die Magie Solid Sript. Bei dieser maifestieren sich die Wörter zu dem wofür sie stehen. Dies funktioniert durch das Schreiben von Wörtern.

Sie stürtzt sich nie unbedacht in einen Kampf. Sie geht vorher immer mehrere Wege durch, und wiegt die Vor und Nachteile ab. Dies kann schon mal einige Minuten dauern. Selbst wenn es dringend ist, geht sie niemals ohne alles bedacht zu haben in den Kampf.
Im Kampf selbst setzt sie auch auf Ruhe und das Abwehren der Attacken des Gegners. Dies kann sich einige Zeit hin ziehen. Während sie nach Fehlern beim Gegner sucht, wird sie oft immer unaufmerksamer was Umgebung oder vielleicht andere Feinde angeht. Erst wenn sie sicher ist, was er alles kann und wo er eine Schwachstelle hat, greift sie aktiv an.
Sie versucht ab da denn Kampf möglichst kurz zu halten, und nichts unnötiges zu tun. Wenn dies dann doch passieren sollte, versucht sie zwanghaft einen neuen Weg zu finden, damit es nicht umsonst war. Während sie das tut, ist es besonders leicht sie zu treffen.

Zu ihren Stärken gehört auf jeden Fall, dass sie den Kampf durch denkt und so versucht Fehler zu vermeiden. Sie hat auch ein großes Allgemeinwissen, was ihr oft bei der Suche von Schwächen beim Gegner hilft.

Groß zu schaffen machen ihr vorallem alles körperliche. Sie ist nicht besonders schnell oder ausdauernd. Auch nicht sonderlich gelenkig. Körperliche Stärke hat sie auch nicht, sie tut sich schon beim Heben eigentlich leichter Gegenstände schwer.

Avril wuchs in einer dreiköpfigen Familie auf. Ihr Vater und ihre Mutter interressierten sich herzlich wenig für Magie. Vorallem weil sie dafür sowieso keine Zeit hatten, arbeiten und Geld ins Haus zu schaffen war wichtiger.
So hatte auch das kleine Mädchen viel Zeit für sich alleine, und das schon in jungen Jahren. Allerdings ließ sie sich als kleines Kind nie nehmen, das ihre Eltern ihr eine Gute Nacht Geschichte vorlasen.
Je älter sie wurde, desto mehr wurde das vergessen. Nun las das Mädchen  meistens nur für sich selbst. Wenn ihre Eltern weg waren, hatte sie sofort ein Buch in der Hand. Abends las sie bis spät in die Nacht.
Mit anderen Kindern in ihrem Alter unterhielt sie sich nur selten. Zu sehr war sie auf ihre Bücher konzentriert.
Und je mehr sie las, desto mehr vergass sie mit anderen umzugehen. So eignete sie sich an, sich meistens durch bestimmte Zitate wieder zu geben, die ihre Meinung schilderten.
Anderen kam dies natürlich äußerst selten vor. Eine 10 Jährige die nicht lachte und mit anderen spielte, sondern sich ruhig in die Ecke setzte, las und wie ein Buchtext sprach.
Sie selbst fand das allerdings nie komisch. Für sie war diese Welten von dennen sie täglich las, die Abenteuer die die Figuren bestanden eine große Freude.

In ihrem 16 Lebensjahr fand sie in einem Magiegeschäft ein Buch über Solid Script. Eigentlich war sie auch nur herein gegangen, weil sie das Regal voll Bücher gesehen hatte und der eigentliche Laden für Bücher gerade nichts interressantes hatte.
Ihr letztes Taschengeld kratzte sie zusammen, um sich eben jenes Buch zu kaufen.
Ab da an, las sie täglich darin und eignete sich die Magie so an. Schon damals setzte sie darauf, nicht möglichst viele zu beherrschen, sondern die, die sie konnte, möglichst gut zu trainieren.

In ihrem 19 Lebensjahr hatte sie die Chance dem in ihrer Stadt befindende Lamia Scale bezutretten. Eher durch Zufall hatte sie sich entschieden zu einer Gilde zu gehen. Sie hatte in einem Buch von diesen Zusammenschlüssen Magier gehört.